Umschlaglager, oft auch als Umschlagslager oder Transitlager bezeichnet, tragen dazu bei, Transporte von Gütern aus verschiedenen Regionen an Kunden in unterschiedlichen Zielgebieten zu optimieren. Denn oft unterschreitet die Größe einer einzelnen Ladung die Kapazität des jeweiligen Transportmittels. Um die Lieferprozesse dennoch wirtschaftlich zu gestalten, ist es dann sinnvoll, Güter aus jeweils einer Region abzuholen und an einem Ort zu sammeln. Im Anschluss kann die Speditionsfirma dann eine Sammelladung für ein bestimmtes Zielgebiet organisieren. Das Ansammeln der Güter aus einer Region findet in sogenannten Umschlaglagern statt.

Was ist ein Umschlaglager?

Umschlaglager sind Bauwerke, Anlagen oder Plätze zur kurzzeitigen Aufbewahrung von Gütern. Diese werden vor Ort von einem Transportmittel in ein anderes umgeladen. Für das Entladen zum Zweck einer Neubeladung verwenden Mitarbeiter von Speditionen den Begriff Umschlag. Daraus leitet sich die Bezeichnung für die zu diesem Zweck eingerichteten Lager, die Umschlaglager, ab.

Umschlaglager befinden sich häufig an Standorten wie Bahnhöfen, Flugplätzen oder Häfen. Speditionen mit einem ausgedehnten Liefernetz nutzen diese Möglichkeit der Zwischenlagerung, um Transportwege zu optimieren und Kosten zu senken. Für Umschlaglager haben sich die Begriffe HUB, Transport HUB oder Logistik HUB eingebürgert.

Gut zu wissen: Die Abkürzung für HUB steht für Hauptumschlagsbasis. Der Begriff wurde aus dem englischen Sprachgebrauch übernommen. Dort steht er für „Nabe" und bezeichnet den Knotenpunkt in einem Netz. Die Verbindungsstrecken zwischen den Knotenpunkten lassen sich dementsprechend sinnbildlich als Speichen deuten.  

HUBs bei Palletways

Das Palletways-Netzwerk betreibt in Deutschland ein nahezu flächendeckendes Netz aus einer Vielzahl von Umschlaglagern, das ständig erweitert wird. So eröffnete 2015 am HUB Knüllwald ein Umschlaglager für Gefahrgüter. Europaweit ist Palletways mit 21 HUBs vertreten, in denen Lieferungen für 24 Länder umgeschlagen werden.

Ihre palettierte Fracht kann so zum nächstgelegenen Umschlaglager in Ihrer Region oder zu internationalen HUBs transportiert werden. Palletways liefert Sie dann an den Endempfänger aus. Das trifft auch auf andere Warenarten zu, für deren Umschlag moderne Technik bereitsteht. Die Logistik nutzt für den Begriff Warenarten übrigens die Bezeichnung „Transportgutarten”.
Übersicht über Transportgutarten

Sie können zwischen den folgenden gängigen Transportgutarten unterscheiden:

Wozu dienen Umschlagslager?

Palletways betreibt seine Umschlaglager als zentrale Verkehrsknotenpunkte, die von unterschiedlichen Speditionen angefahren werden. Die ankommenden Transporter liefern die eingesammelten Güter ab und nehmen eine neu zusammengestellte Ladung zur Weiterbeförderung entgegen. Während der Lagerung im Umschlaglager bleiben die Güter optimal vor Umwelteinflüssen und mechanischen Beschädigungen geschützt. Die Waren gelangen so auf dem kürzesten Weg sowohl kostengünstig als auch zügig zum entsprechenden Empfänger.

Die Geschwindigkeit des nahezu ununterbrochene Warenein- und -ausgangs im Umschlaglager bestimmt, wie lange ein Transportmittel stillsteht. Für kurze Ladezeiten und die Vermeidung von Wartezeiten ist eine Lagereinrichtung erforderlich, die an hohe Umschlaghäufigkeit angepasst ist. Diese vereinfacht auch die Arbeit für die Lagermitarbeiter, Verlader und Aushilfen im Umschlaglager.

Planung von Umschlaglagern

Beim Planen eines Umschlaglagers spielen unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle. Wir haben hier die wichtigsten für Sie aufgeführt:

Optimaler Standort

Die Planung von Umschlaglagern beginnt damit, den strategisch optimalen Standort festzulegen. Dafür empfiehlt es sich, die Summe der Entfernungen zu den einzelnen Speditionsunternehmen und deren Niederlassungen zu minimieren.

Lagergröße

Die Größe des Lagers richtet sich nach der Anzahl der in der Region arbeitenden Speditionen und deren Niederlassungen sowie dem Aufkommen von Transportgütern. Kalkulieren Sie dabei ausreichen Stellplätze für die LKWs mit in den Flächenbedarf ein.

Technische Ausstattung

Für die Planung der technischen Ausstattung sind die Transportgutarten ausschlaggebend, die im Lager umgeschlagen werden. Eine zweckmäßige Anordnung der Lagerplätze im Umschlaglager bewirkt, dass alle gleichermaßen gut erreichbar sind. Der Umschlaghäufigkeit entsprechend sind Wege für den innerbetrieblichen Transport erforderlich. Die ausreichende Breite der Wege ermöglicht den Gegenverkehr von Flurförderzeugen. Viele Zu- und Ausgänge, bestenfalls mit Laderampen ausgestattet, tragen zum zügigen Umschlag der gelagerten Güter bei.

Mitarbeitende im Umschlaglager

Auch gut eingearbeitete und erfahrene Mitarbeiter tragen erheblich zur Effizienz beim Umschlag bei. Hier lohnt es sich, wenn Sie eine genaue Kalkulation für die benötigten Mitarbeiter aufstellen. Der Einsatz eines Schichtleiters, der stets den Überblick über die Lagermitarbeiter behält sowie tatkräftige Verlader, die den Umschlagprozess wesentlich beschleunigen, lohnt sich. Gegebenenfalls können Sie auch Aushilfen einsetzen, die Sie bei Ihren Tätigkeiten unterstützen und dem Schichtleiter bzw. den Lagermitarbeitern zuarbeiten.

Wie gelingt die optimale Steuerung im Umschlaglager?

Eine gut durchdachte Automatisierungstechnik ermöglicht eine präzise Planung der Transportketten im Umschlaglager. Die Steuerung beruht auf einer ausgefeilten Modellierung der Lager- und Transportlogistik. Die Lagermitarbeiter in den Umschlaglagern werden bereits vor der Anlieferung über Art und Menge der eingehenden Güter, die Modalitäten zur Weiterbeförderung und die vorgesehenen Zeitfenster informiert.

Auf Grundlage dieser Informationen plant der Schichtleiter die Abläufe und Lagerung der Güter im Umschlaglager. Dabei verteilt er die einzelnen Aufgaben zielgerichtet an seine Lagermitarbeiter. Die Mitarbeiter entladen dann die Güter und lagern sie an den dafür vorhergesehenen Lagerorten ein. Anschließend entnehmen sie die Ware für die Weiterbeförderung und laden sie schließlich auf das neue Transportmittel, das diese zum Endziel bringt. Auf diese Weise gestaltet sich der Güterumschlag äußerst effektiv. Die weitgehende Automatisierung der Prozesse sorgt für Effektivität in der Lieferkette und verhindert Fehltransporte.

Wie laufen die Umschlagprozesse ab?

Das Handling der Transportgüter im Umschlaglager kann manuell, maschinell oder automatisch erfolgen. Für den manuellen Güterumschlag stehen den Mitarbeitern unterschiedliche handgeführte Geräte zur Verfügung. Der innerbetriebliche Transport von palettierter Ware erfolgt in der Regel mit Hubwagen, die eine Tragkraft von bis zu 2.000 Kilogramm haben. Größere Lasten erfordern den Einsatz von maschinellen Geräten wie Gabelstaplern oder Kränen. Für große Umschlaglager mit einem sehr hohen Güterumschlag lohnen sich automatische Transport- und Lagersysteme. Dort übernehmen fahrerlose Transportfahrzeuge und Roboter die Arbeit.

Umschlaglager: Wertvoller Bestandteil der Distributionslogistik

Umschlaglager spielen bei der Realisierung wirtschaftlicher Transporte eine entscheidende Rolle. Der Betrieb ist zwar mit Kosten und einem gewissen Zeitaufwand verbunden, die Minimierung der Transportwege, die Vermeidung von Leerfahrten und die Auslastung der Ladekapazitäten gleichen diese Faktoren jedoch wieder aus.

Mit steigenden Kraftstoffpreisen und der Notwendigkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, gewinnen Umschlaglager auch in Zukunft weiter an Bedeutung. Der wichtigste Vorteil von Umschlaglagern liegt jedoch in der hohen Wirtschaftlichkeit, die sich durch die Optimierung der Transportwege und die Ausnutzung der Ladekapazitäten einstellt. Dabei profitieren die Empfänger von der standardmäßig angebotenen Sendungsverfolgung, die eine präzise Planung der Prozesse ermöglicht.

Unsere Servicemitarbeiter und Netzwerkpartner finden mit Ihnen gemeinsam die optimale Lösung für Ihren Transport. Kontaktieren Sie uns:
 
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